Charakteristika
Der Leopard (Panthera Pardus, Ordnung: Carnivora; Familie: Felidae) ist eine von fünf Arten der Gattung Panthera. Insgesamt wurden 27 Unterarten unterschieden, wobei bereits einige ausgestorben sind. Er gilt als die viertgrößte Raubkatze der Erde. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich über große Teile Afrikas (südlich der Sahara), sowie Asiens, somit hat der Leopard das größte Verbreitungsgebiet aller altweltlichen Großkatzen, was auf seine hohe Anpassungsfähigkeit zurückzuführen ist. Er besiedelt tropische Regenwälder, sowie Savannen und Halbwüsten, bis hin zu Gebirgen.
Das Fell des Leoparden zeigt rosettenartige schwarze Flecken auf einer hellgelben bis dunkelbraunen Grundfarbe. Kopf, Hinterbeine und Bauch tragen schwarze Flecken. Die Fellfärbung und Musterung variieren dabei stark, sind individuell und von dem jeweiligen Lebensraum abhängig. Auch vollkommen schwarze Leoparden sind bekannt. Sie werden als schwarze Panther bezeichnet. Der Leopard misst eine Kopfrumpflänge von 100-195cm, plus eine zusätzliche Schwanzlänge von 70-95cm. Er hat eine Schulterhöhe von 45 bis 80cm, bei einem Gewicht von 25-100kg. Die Männchen sind dabei, mit einem Durchschnittsgewicht von 55kg bis doppelt so schwer und groß wie die Weibchen mit einem Durchschnittsgewicht von 35kg. Leoparden haben relativ kurze Beine und einen muskulösen, kräftigen Körperbau.
Lebensweise
Leoparden sind hauptsächlich nachtaktiv und leben als Einzelgänger in ihren bis zu 80 Quadratmeter großen Revieren. Über Tag ziehen sie sich meist auf Bäume zurück. Da sie sehr gute konkurrenzlose Kletterer sind, bringen sie auch ihre Beute auf einen Baum, um sie vor anderen großen Raubtieren zu schützen. Leoparden sind sogenannte Überraschungsjäger oder Schleichjäger und mit bis zu 58km/h sehr schnell. Sie töten ihre Beute mit einem gezielten Nacken- oder Kehlbiss. Das Beutespektrum ist sehr variabel und reicht vom Mistkäfer bis zur ausgewachsenen Elen-Antilope, hauptsächlich werden aber mittelgroße bis große Säugetiere gejagt. Leoparden haben in den meisten Verbreitungsgebieten keine feste Paarungszeit. Die Weibchen werden alle 3-7 Wochen paarungsbereit. Nach einer Tragzeit von ca. 90-100 Tagen bringt das Weibchen ca. 2-4 Jungtiere zur Welt. Die Jungtiere bleiben bis zu zwei Jahren bei der Mutter, sind aber bereits ab einem Alter von 6 Monaten ausgewachsen und teilweise in eigenen kleinen Revieren unterwegs. Leoparden werden in freier Wildbahn zwischen 10-15 Jahre alt und erreichen in Gefangenschaft ein Alter von ca. 20 Jahren.
Scheue Einzelgänger
Gefährdung
Trotz ihrer großen Verbreitungsgebiete, südlich der Sahara bis nach Südafrika auf dem afrikanischen Kontinent und in einzelnen Populationen auf dem asiatischen Kontinent, sowie ihrer Anpassungsfähigkeit, hat der Leopard mit massiven Bestandsverlusten von bis zu 40% in Afrika und über 50% in Asien zu kämpfen. Daher wird der Leopard auf der Roten Liste der IUCN (International Union for Conservation of Nature), sowie im Anhang I (Verbot des kommerziellen Handels von aus der Wildnis stammenden Individuen, aufgrund von starker Gefährdung durch den Handel) von CITES (Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora) gelistet. Der Gefährdungsstatus wird bei den einzelnen Subpopulationen sehr unterschiedlich angegeben (siehe Tab. 1). Genaue Zahlen sind für die meisten Subpopulationen aufgrund ihrer zurückgezogenen Lebensweise aktuell nicht bekannt.
Gefährdungsstatus IUCN: „Gefährdung anzunehmen“
Neben den natürlichen Feinden, wie Löwen und Tiger, stellen die Zerstörung des Lebensraumes, sowie die direkte Bejagung aufgrund von Mensch-Tier Konflikten die Hauptbedrohungen dar. Felle, Eckzähne und Jagdtrophäen sind ebenfalls sehr gefragt. Da die Mehrheit der in Afrika lebenden Leoparden außerhalb der Schutzgebiete zu finden ist, müssen Jagdverbote durchgesetzt und Strategien zur Konfliktvermeidung gefunden und umgesetzt werden.
Die Unterarten Chinesischer Leopard (P. p. japanonensis), Sri Lanka-Leopard (P. p. kotiya), Javaleopard (P. p. melas) und Kaukasus-Leopard (P. p. saxicolor) gelten als „stark gefährdet“, der Amur-Leopard (P. p. orientalis), Arabische Leopard (P. p. nimr), Nordafrikanische Leopard (P. p. panthera) und Anatolische Leopard (P. p. tulliana) als „vom Aussterben bedroht“
Tab. 1: Gefährdungsstatus und geschätzte Bestandsgröße der Leoparden Subpopulationen (Quelle: WWF, https://www.wwf.de)
Quellen:
- CITES: https:www.cites.org/
- www.mondberge.com/bedrohte-arten/leopard/
- SWANEOPOEL, L. H.: Ecology and conservation of leopards, Panthera pardus, on selected game ranches in the Waterberg region, Limpopo, South Africa
- WWF: https:www.wwf.de