Nach dem Machtwechsel „alles gut“ in Zimbabwe?
Am 15.11. hat in Zimbabwe das Militär die Macht übernommen, ohne dies einen Militärputsch zu nennen. Hintergrund war, dass der 93jährige Präsident Robert Mugabe sich anschickte, seine wesentlich jüngere Frau Grace als seine Nachfolgerin zu installieren, nachdem er zuvor den vom Militär als Nachfolger favorisierten Vizepräsident Mnangagwa entlassen hatte. Grace Mugabe war im Militär und in der Bevölkerung verhasst und wurde aufgrund ihres verschwenderischen Lebenswandels nur als „Gucci-Grace“ bezeichnet. Nachdem sich neben der Armee auch die politisch einflussreichen Kriegsveteranenvereinigung und Mugabes Regierungspartei ZANU-PF für einen Machtwechsel an der Spitze aussprachen, trat Mugabe unter diesem Druck nach mehrtägigen Verhandlungen am 21.11. von seinen Ämtern zurück. Der zuvor von ihm gechasste Mnangagwa wurde als Regierungschef eingesetzt und am 24.11. als neuer Präsident eingeschworen.
Ob damit alles besser wird? Lisa und Keith sagen, es konnte nicht mehr sehr viel schlechter werden…. Auf Mnangagwa ruht nun die Hoffnung der ganzen Nation. Ob der als „Krokodil“ bekannte Mugabe- Zögling Mnangagwa aber tatsächlich alles zum Besseren wenden wird? Ein radikaler Machtwechsel sieht jedenfalls anders aus. So wurden Mugabe und seiner Frau Grace Immunität zugesichert, sie dürfen ihre Reichtümer und Latifundien behalten und beziehen auch weiterhin ein fürstliches Gehalt vom (eigentlich bankrotten) Staat. Mnangagwa hat allerdings angekündigt, die in Zimbabwe für September nächsten Jahres ohnehin anstehenden Wahlen frei und fair zu gestalten. Ob er und die ZANU-PF bei einer Wahlniederlage aber gewillt sind, die Macht auch wieder abzugeben, bleibt abzuwarten. In jedem Fall wartet auf den neuen mächtigen Mann im Land die schier unlösbare Aufgabe, die unter Mugabe völlig ruinierte Wirtschaft des Landes wieder anzukurbeln und die Korruption zu bekämpfen. Beides ist auch für die Arbeit von AWARE entscheidend. Lisa und Keith sind vorsichtig optimistisch.